GRÜNE wollen die frühere Trasse des „Lobberle“ sichtbar machen – Bestehende Relikte in der Innenstadt erhalten und beschildern



Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion weist mit einer Anfrage an den Gemeinderat auf die noch bestehenden Reste der Trasse der früheren Lokalbahn von Durmersheim über Karlsruhe nach Spöck hin und möchte diese im Stadtbild besser sichtbar machen.

Die Karlsruher Lokalbahn, im Volksmund „das Lobberle“ genannt, war eine dampfbetriebene Schmalspurbahn, die von 1891 bis 1922 Durmersheim mit Spöck verband. Sie führte über Forchheim und Grünwinkel durch die Kapellenstraße zum Durlacher Tor, weiter durch die Haid-und-Neu-Straße über Staffort bis nach Spöck. 1937 wurde sie endgültig stillgelegt, ihre Gleise nach Hagsfeld dienten noch bis 1955 der Karlsruher Straßenbahn.
Erst 2001 wurden in der Kriegsstraße in der Nähe des Mendelssohnplatzes letzte Original-Gleise entfernt, die bis 2011 am Ettlinger Tor als Technikdenkmal „Dreischienengleis“ zu sehen waren, im Zuge der Bauarbeiten der Kombilösung jedoch abgebaut wurden. Letzte Relikte der damaligen Gleise befinden sich heute noch an den alten Lade- und Entladestationen der Technologiefabrik, die seinerzeit das Gebäude der Nähmaschinenfabrik Haid & Neu war.

Stadtrat Michael Borner, Mitglied im Kulturausschuss, erläutert das Anliegen der Anfrage: „Da die Lokalbahn und ihre Gleisanlagen ein bedeutendes Zeugnis der frühen Karlsruher Nahverkehrsgeschichte ist, sollte sie im heutigen Stadtbild sichtbar bleiben. Eine gestalterische Aufwertung der Originalschienen an der Technologiefabrik ist daher wünschenswert.“

Im weiteren Verlauf der Strecke in der Haid-und-Neu-Straße befindet sich mit der ehemaligen Wartehalle, die 1906 erbaut wurde, ein weiteres Zeugnis der Lokalbahntrasse. Sie wird heute als InfoCenter am Hauptfriedhof genutzt und ist ein Kulturdenkmal. Auch dieses Bauwerk sollte nach Ansicht der GRÜNEN in seiner damaligen verkehrstechnischen Funktion erkennbar werden.

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