Teilnahme der Stadt Karlsruhe am „Feuerwehr-Programm“ des Landes zur Sanierung von Gewässern für den Amphibien-Schutz

Anfrage

 

  1. Welche Amphibienarten gibt es in Karlsruhe und wie hat sich ihr Bestand, aufgeschlüsselt nach Arten, in den letzten Jahren entwickelt?
  2. Wodurch werden Amphibien in Karlsruhe am meisten gefährdet und welchen Handlungsbedarf gibt es, um die Überlebenschancen und Lebensräume für Amphibien zu verbessern?
  3. Beabsichtigt die Stadtverwaltung eine Beteiligung am „Feuerwehr-Programm“ des Landes zur Pflege, Sanierung sowie amphibiengerechter Gestaltung von Gewässern für den Amphibienschutz?
  4. Welche Gewässer in Karlsruhe kommen prioritär im Rahmen des Programms für Verbesserungsmaßnahmen in Frage?
Sachverhalt / Begründung:

Anlass unserer Anfrage ist das aktuelle „Feuerwehr-Programm“ des Umweltministeriums Baden-Württemberg, das gemeinsam mit den drei Naturschutzverbänden BUND, NABU und dem Amphibien-Reptilien-Biotopschutz Baden-Württemberg e. V. zur Sanierung von Gewässern im Land initiiert hat. Damit soll dem bedrohlichen Bestandsrückgang der Amphibien entgegengewirkt werden. Denn bei 14 der 19 Arten, die in Baden-Württemberg vorkommen, zeigt sich seit Jahren ein negativer Bestandstrend.

Mit dem Programm sollen zwei Ziele erreicht werden: Die Sanierung von 220 Gewässern, fünf in jedem Stadt- und Landkreis und die Entwicklung eines langfristigen Amphibienschutzprogramms. 

Die grüne Fraktion begrüßt dieses Programm. In Karlsruhe gibt es viele unterschiedliche Lebensräume für Amphibien vom Weingartner Moor bis zu den Rheinauen. Die Problemlagen sind die gleichen wie im Land: ihre Laich-, Sommer- und Winterquartiere sind zerschnitten durch den Autoverkehr und teilweise durch die konventionelle Landwirtschaft. Dazu kommt der Klimawandel mit extremen sommerlichen Hitze- und Trockenphasen. Davon ist das Weingartner Moor bereits sehr stark betroffen. Wir bitten deshalb um einen aktuellen Sachstandsbericht über die Gefährdungssituation von Fröschen, Molchen, Salamander und Kröten in Karlsruhe und über den Bedarf für die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und Lebensräume.

In Karlsruhe wird bereits sehr engagiert an der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie zur Sanierung und Renaturierung von Gewässern gearbeitet. Durch die Teilnahme am „Feuerwehr-Programm“ des Landes können diese Maßnahmen zusätzlich unterstützt werden. Zudem kann ein Beitrag zur Entwicklung des landesweiten Amphibienschutzprogramms geleistet werden. Wir bitten deshalb um Prüfung der Teilnahme und um Benennung der prioritär dafür in Frage kommenden fünf Gewässer. Die Chance für mehr Amphibienschutz sollte genutzt werden.

Unterzeichnet von:

Renate Rastätter, Christine Weber, Verena Anlauf, Aljoscha Löffler

Zur Gemeinderatssitzung am 27. September 2022 erhielten wir eine ausführliche Darstellung der hier lebenden Amphibien und ihrer Bestände.
Vor allem erfuhren wir, dass Karlsruhe fünf Gewässer, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind, für das Programm benannt hat!

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