Jugendberufsagentur Karlsruhe: aktueller Sachstand

  1. Welche Maßnahmen zur Schaffung einer Jugendberufsagentur haben die Stadtverwaltung und die Kooperationspartner*innen bisher umgesetzt und wie weit sind diese fortgeschritten?
    Wer sind die Kooperationspartner*innen, die miteinander agieren?
  2. Welche Ressourcen wurden bisher genutzt und was wird noch benötigt?
  3. Wann wird dem Gemeinderat der erste Bericht vorgelegt?
  4. Welche Maßnahmen wurden bisher ergriffen, um aus dem virtuellen „Haus der kurzen Wege“ ein reales Haus entstehen zu lassen?
    Welche Flächenbedarfe benennen die Kooperationspartner*innen?
    Welche virtuellen Angebote soll es weiterhin geben?
  5. Gibt es in den Augen der Verwaltung ein geeignetes Gebäude?
    Wenn ja, welches? Wenn nein, wie wird die Suche nach passenden Räumlichkeiten betrieben? Wer hat die Federführung? Was ist der Zeithorizont der Stadtverwaltung?

Sachverhalt/Begründung

Im Juli 2020 haben der Jugendhilfeausschuss und der Gemeinderat die Einrichtung einer Jugendberufsagentur Karlsruhe als „Haus der kurzen Wege“ beschlossen (Vorlage 2020/0610), um für junge Menschen mithilfe eines Clearingsprozesses ein „gewinnbringendes, vielfältiges und rechtskreisübergreifendes Beratungsangebot aus einer Hand“ bereitzustellen. Eine bestehende 50%ige Stelle beim Stadtjugendausschuss sollte die dafür notwendige Koordination leisten.          
Diese Idee fand 2020 im Gemeinderat großen Anklang und ist unserer Meinung nach die zielführende Vorgehensweise, z.B. bei der Ausbildungsplatzsuche oder bei der Beratung für jegliche Anliegen im sozialen und beruflichen Kontext.

Anlass unserer Anfrage ist, dass die grüne Fraktion in Erfahrung bringen möchte, wie die Jugendberufsagentur zwischenzeitlich aufgestellt ist und welche Organisationsstrukturen sich bisher etabliert haben. Der in der damaligen Vorlage angekündigte jährliche Bericht wurde bisher nicht vorgelegt. Daher fehlen uns Informationen, die ein klares Bild von der Arbeitsweise und dem Fortschreiten des Projektes aufzeigen.

Soweit wir informiert sind, gibt es bisher nur verschiedene virtuelle Angebote und Kooperationen bezüglich Einzelfällen, allerdings keinen konkreten Fortschritt bei der Schaffung eines Hauses (Räumlichkeiten), wo sich die Jugendlichen zur Beratung einfinden können. Dies wurde allerdings bei der Planung als absolute Voraussetzung für die erfolgreiche Arbeit in der Jugendberufsagentur angesehen.

Unterzeichnet von:

Christine Großmann, Renate Rastätter, Jorinda Fahringer,
Verena Anlauf, Dr. Iris Sardarabady

Unsere Fragen wurden zur Gemeinderatssitzung am 25. Oktober 2022 beantwortet.

Die Antwort der Verwaltung ist in vielen Punkten ausführlich und liefert uns Informationen, die wir zum Teil noch nicht hatten. Das betrifft vor allem die personelle Ausstattung der JBA und die Vernetzung der einzelnen Kooperationspartner. Virtuelle Treffen, die dem Austausch und der Fallbesprechung dienen, sind ein erster wichtiger Schritt, um sich mit den Problematiken und Themenstellungen der einzelnen Ratsuchenden auseinanderzusetzen. Allerdings ist die Antwort der Verwaltung in Bezug auf die räumliche Situation sehr unbefriedigend. Es wird in nächster Zukunft keine geeigneten Räumlichkeiten geben. So zumindest verstehen wir die Antwort auf die Frage nach der Umsetzung des Konzepts.

Die JBA war von Anfang an als „Haus der kurzen Wege“ geplant. Unsichere und unentschlossene Jugendliche, die sich auf den Weg machen, um einen Ausbildungs- oder einen Praktikumplatz zu suchen oder sich über den Arbeitsmarkt orientieren wollen, werden eher nicht mehrmals und an verschiedenen Stellen der Stadt vorstellig werden. Uns erscheint es unrealistisch, dass ohne ein Haus, in dem alles unter einem Dach ist, der eigentliche Sinn der JBA erreicht wird.

Wir bleiben dran!

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