Auffangstation für beschlagnahmte Tiere im Karlsruher Zoo

Antrag:

1. Im Rahmen der Umsetzung des Zookonzeptes wird die Funktion des Zoos als Auffangstation für beschlagnahmte Tiere gestärkt.
2. Die Zooverwaltung erarbeitet hierzu zeitnah geeignete Vorschläge, die im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen diskutiert werden.
3. Der Zoo als Auffangstation und damit seine Rolle für den Tierschutz wird in das zoopädagogische Angebot integriert.

Sachverhalt/Begründung:

In einem modernen Zookonzept muss auch der Tierschutz einen hohen Stellenwert haben. Die Stärkung des Zoos als Auffangstation für tierschutzwidrig oder illegal gehaltene Tiere kann hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Ein besonderes Schwergewicht sollte dabei auf beschlagnahmte Exoten gelegt werden, die aus Zirkussen oder aus anderen Privathaltungen stammen und dort nicht artgerecht untergebracht und versorgt werden können.

Häufig ist den für den Tierschutz zuständigen Behörden eine Beschlagnahmung illegal gehaltener Tiere nicht möglich, weil die notwendigen Aufnahmekapazitäten fehlen. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund einer derzeit auf Bundesebene geplanten neuen Verordnung zur Zirkustierhaltung von Bedeutung: Verstöße gegen Haltungsauflagen sollen zukünftig bundesweit einheitlich geahndet werden. Für die dadurch bedingte Zunahme an behördlichen Beschlagnahmungen fehlen jedoch bisher ausreichende Kapazitäten an Auffangstationen für solche Tiere.

Der Karlsruher Zoo kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, um diese Engpässe zu beseitigen. Heidelberg ist hier bereits mit gutem Beispiel vorangegangen. Dort wurde im Zoo ein kranker Zirkuselefant aufgenommen, der sich mittlerweile sehr gut eingelebt hat.
Auch sollte der Tierschutzgedanke stärker als bisher in das pädagogische Konzept des Zoos mit einfließen, um Kindern den verantwortungsbewussten Umgang mit Tieren nahe zu bringen. Mit einer Auffangstation, in der Tiere aus tierschutzwidriger Haltung artgerecht untergebracht und gepflegt werden können, lässt sich die Bedeutung des Zoos für den Tierschutz besonders gut veranschaulichen.

Unterzeichnet von:

Klaus Stapf             Bettina Lisbach

Stellungnahme der Stadtverwaltung vom 17.07.2007