Zoo: Priorität für Tierschutz und Naturschutz

Beitrag für die Stadtzeitung von Renate Rastätter

Wir GRÜNE sehen im neuen „Entwicklungskonzept Zoologischer Stadtgarten“ große Chancen, den Zoo tiergerechter und attraktiver auszugestalten. Tierschutz, Natur- und Artenschutz sowie Zoopädagogik stehen für uns dabei im Mittelpunkt. Denn nur mit einer konsequenten Orientierung an diesen Zielen kann heute noch die Haltung von Wildtieren in lebenslanger Gefangenschaft gerechtfertigt werden. Die Tiere sollen Botschafter sein, um die Besucherinnen und Besucher für den Schutz dieser Tierarten und ihrer Lebensräume zu sensibilisieren.

Artgerechte Tierhaltung
Alle Maßnahmen, die deutliche Verbesserungen für die Tiere bringen, unterstützen wir. Wir haben uns von Anfang an für eine Tierschutzhaltung für alte Elefantenkühe aus langer Zirkushaltung engagiert und die ursprünglich geplante Elefantenzucht abgelehnt. Mit der tiergerechten Haltung alter Elefantendamen in unserem Zoo bekommt Karlsruhe ein bundesweites Vorbildprojekt. .

Sallenwäldchen erhalten
Eine Bürgerumfrage hat gezeigt, dass für 89 % der Bürgerinnen und Bürger der Zoo und der Stadtgarten den gleichen Stellenwert haben. Dieses Alleinstellungsmerkmal des Karlsruher Zoos wollen wir dauerhaft erhalten und pflegen. Wir lehnen deshalb eine Ausweitung des Zoos in den Stadtgarten ab.

Artenschutzprojekte fördern
Als einzige Fraktion haben wir uns dafür eingesetzt, dass im Sallenwäldchen keine neue Asienanlage mit Orang Utangs und Sumatratigern gebaut wird. Wir sehen die Haltung von Menschenaffen im Zoo grundsätzlich kritisch. Es handelt sich um hochintelligente Tiere mit sehr anspruchsvollen Haltungsanforderungen, die im Zoo nur unzureichend erfüllt werden können. Auch finanzielle Gründe sprechen dagegen. Von den rund 52 Mio. Euro für die Umsetzung des Zookonzepts sollen fast 30 Mio. Euro auf die geplante Asienanlage entfallen. Viel sinnvoller ist es, verstärkt Artenschutzprojekte in den Lebensräumen der bedrohten Wildtierarten einzurichten oder zu unterstützen und damit die Bürgerinnen und Bürger für den Schutz der Tierarten zu sensibilisieren. Der Zoo soll dazu ein attraktives Sponsoringprogramm ausarbeiten.

Zoopädagogik ausbauen
Auch beim Ausbau der Zoopädagogik gibt es noch einen großen Handlungsbedarf. Notwendig sind Vortragsserien, wissenschaftliche Arbeiten, Workshops, Ferienaktionen und Ausstellungen. Denn die Wissensvermittlung ist neben dem Tierschutz sowie Arten- und Naturschutz die dritte Säule der Aufgaben eines modernen und zukunftsfähigen Zoos.

Renate Rastätter

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