Erweiterung bestehender Realschulen und Gemeinschaftsschulen

Antrag

  1. Die Stadtverwaltung erstellt einen Bericht, wie sich die SchülerInnenzahlen und Züge der Karlsruher Werkrealschulen, Realschulen, Gemeinschaftsschulen und Gymnasien in den letzten drei Jahren entwickelt haben. Der Bericht beinhaltet auch die Prognosen für die SchülerInnenzahlen und Züge an diesen Schulen in den nächsten Jahren.
  2. Anstatt eine neue zweizügige Realschule einzurichten, wird die Erweiterung von zweizügigen Schulen zur Dreizügigkeit angestrebt.
  3. Es wird geprüft, an welchen zweizügigen Realschulen und Gemeinschaftsschulen die Möglichkeit zum Ausbau zur Dreizügigkeit besteht und welche baulichen Maßnahmen dafür erforderlich wären.
  4. Es wird dargestellt, wie sich die pädagogischen Umsetzungsmöglichkeiten der neuen Bildungspläne von drei- oder zweizügigen Realschulen und Gemeinschaftsschulen unterscheiden. Außerdem wird aufgezeigt, welche längerfristigen finanziellen Konsequenzen es für den städtischen Haushalt hätte, wenn statt der Einrichtung einer neuen Schule bestehende Schulen erweitert würden.
  5. Die Stadtverwaltung prüft die Vergabe eines externen Schulentwicklungsgutachtens für bedarfsgerechte und pädagogisch sinnvolle Schulstandorte mit Schwerpunkt auf Realschulen und Gemeinschaftsschulen.

Sachverhalt/Begründung

Die Stadtverwaltung hat den Schulbeirat in seiner letzten Sitzung darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie die Einrichtung einer weiteren zweizügigen Realschule in einer ausgelaufenen Werkrealschule anstrebt. Dazu gab es kritische Rückmeldungen. Auch der favorisierte Standort wurde kritisch bewertet. Wie bereits in der vorangegangenen Sitzung der regionalen Schulentwicklung wurde die Prüfung von Erweiterungen bestehender Schulen vorgeschlagen.

Aktuell sind von acht Karlsruher Realschulen fünf dreizügig und drei zweizügig. Alle vier Gemeinschaftsschulen befinden sich noch im Ausbau. Die Drais-Gemeinschaftsschule (GMS) wird vierzügig, die Augustenburg-GMS zweieinhalbzügig und die Ernst-Reuter-GMS und Anne-Frank-GMS werden jeweils nur zweizügig im Endausbau sein.

Aus pädagogischen Gründen halten wir dreizügige Realschulen und Gemeinschaftsschulen für günstiger. Sie können die in den Bildungsplänen vorgeschriebenen drei Profile sowie die notwendigen Differenzierungserfordernisse besser umsetzen. Prinzipiell gilt, dass mehrzügige weiterführende Schulen vielfältigere ergänzende Bildungsangebote machen können, die den unterschiedlichen Interessen und Begabungen der Schülerinnen und Schüler gerecht werden. Dazu kommt, dass die Ganztagsschulentwicklung auch bei den Realschulen einsetzen wird und zweizügige Schulen meistens pädagogisch unbefriedigende Mischklassen einrichten müssen.

In finanzieller Hinsicht erwarten wir Synergie-und Einspareffekte durch die Erweiterung bestehender Schulen. Die Infrastruktur einer neuen Schule kostet dauerhaft mehr Geld als die Erweiterung einer oder zweier Schulen um jeweils einen Zug. Erweiterungsin-vestitionen haben sich schnell amortisiert und längerfristig können knappe Ressourcen eingespart werden.

Die Stadt hatte 2009 ein externes Schulentwicklungsgutachten eingeholt, um wegen des Rückgangs der SchülerInnenzahlen an der Haupt- und Werkrealschulen eine bedarfsgerechte und stadtweite Bündelung von Schulstandorten zu erreichen. Seither hat sich die Situation durch die Erweiterung auf vier weiterführende Schularten stark verändert. Die Fraktion GRÜNE regt deshalb an, zu prüfen, ob erneut ein externes Gutchten hilfreich wäre, um die in Baden-Württemberg eingeleitete Bildungsreform in Richtung eines Zweisäulenmodells stringenter und für Eltern transparenter umzusetzen. Andernorts wird dies bereits praktiziert, um die Schulentwicklung besser steuern zu können.

Unterzeichnet von:

Renate Rastätter                     Ekkehard Hodapp                       Dr. Ute Leidig

Stellungnahme der Stadtverwaltung für die Gemeinderatssitzung am 25.04.2017

Aus der Gemeinderatssitzung am 25.04.2017:

Es soll nun mit erwogen werden, kleine Schulen, mit lediglich zwei Parallelklassen auf drei Züge zu erweitern.

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