Ausreichende Plätze für Praxisintegrierte Ausbildung (PIA) für Erzieher*innen

Antrag

  1. Für das Ausbildungsjahr 2018/2019 werden die Ausbildungsplätze für die Praxisintegrierte Ausbildung (PIA) entsprechend der vorliegenden Anträge um 50 Plätze aufgestockt.
  2. Ab dem Ausbildungsjahr 2019/2020 werden PIA-Plätze entsprechend der Zahl der Anträge der Träger genehmigt.

Sachverhalt/Begründung

Die Einführung der Praxisintegrierten Ausbildung (PIA) in Karlsruhe hat in den letzten Jahren dazu beigetragen, den steigenden Fachkräftemangel abzumildern. Durch die Einrichtung von jährlich 100 Plätzen mit guten Rahmenbedingungen der Ausgestaltung durch die Stadt Karlsruhe konnten die Kita-Träger in den letzten Jahren viele motivierte Quereinsteiger*innen für den Erzieher*innenberuf gewinnen.

Bei den Anträgen der Kita-Träger für das Ausbildungsjahr 2018/19 hat sich die Begrenzung auf 100 Plätze als kontraproduktiv herausgestellt. Von den 146 Anträgen durch die Träger wurden 46 Anträge abgelehnt. Die betroffenen Träger mussten ihren Bewerber*innen eine Absage erteilen.

Wir halten es angesichts der gravierenden Mangelsituation für notwendig, dass alle vorliegenden Anträge der Träger genehmigt und die zusätzlichen 50 Plätze (46 bei freien Trägern und vier in städtischen Kitas) außerplanmäßig finanziert werden. Die Träger brauchen zudem das Signal, dass ab dem Ausbildungsjahr 2019/20 in der Regel alle Anträge für PIA-Plätze genehmigt werden. Nur so ist es ihnen möglich, rechtzeitig genügend Bewerber*innen zu gewinnen.

Die Praxisintegrierte Ausbildung wurde zwar als eine Antwort auf die Mangelsituation eingeführt, es hat sich aber herausgestellt, dass PIA-Auszubildende ein besonderer Gewinn für die Kitas sind. Es handelt sich überwiegend um Personen, die sich entweder nach familiären Erziehungszeiten oder als Quereinsteiger*innen aus anderen Berufen für den Erzieher*innenberuf entscheiden und über vielfältige Erfahrungen und Kompetenzen verfügen. Die PIA-Ausbildung darf aber die reguläre Erzieher*innenausbildung nicht aushöhlen.

Grundsätzlich soll diese die Regel für den Erzieher*innenberuf bleiben. Deshalb müssen auch die Ausbildungsplätze an den Pädagogischen Fachschulen, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen bedarfsgerecht ausgeweitet und der Erzieher*innenberuf weiter aufgewertet werden. Die PIA-Ausbildung soll weiterhin eine wertvolle Ergänzung bleiben.

Unterzeichnet von:

Renate Rastätter, Verena Anlauf, Joschua Konrad, Johannes Honné

Stellungnahme der Stadtverwaltung für die Gemeinderatssitzung am 20.03.2018

Aus der Gemeinderatssitzung vom 20.03.2018:

Da unser Antrag noch kurzfristig auf die Tagesordnung kam und sich eine Mehrheit des Gemeinderates dafür aussprach, in diesem Jahr die städtische Förderung von bisher 100 auf 150 Plätze zu erhöhen, können die diesjährigen BewerberInnen nun doch eine Zusage erhalten. Wir müssen alle Möglichkeiten ergreifen, um Fachkräfte für die über 1.000 in Karlsruhe noch einzurichtenden Betreuungsplätze zu gewinnen!

Weitere Behandlung in der Gemeinderatssitzung am 15.05.2018 – Unterlagen

Aus der Gemeinderatssitzung vom 15.05.2018:

Für die kommenden zwei Ausbildungsjahre legte die Verwaltung nun eine Beschlussvorlage über weiterhin 100 Plätze vor, die einstimmig angenommen wurde. Falls erneut mehr PIA-Plätze benötigt werden, werden wir Grüne wieder einen Antrag auf Zuschusserhöhung stellen. Der Bedarf an guter Kinderbetreuung kann nur erfüllt werden, wenn genügend qualifiziertes Fachpersonal zur Verfügung steht. Mit der PIA-Ausbildung können auch Interessierte gewonnen werden, die auf eine Ausbildungsvergütung angewiesen sind.

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