GRÜNE wollen Umgang mit Heterogenität stärken – Inklusion in Kitas umsetzen

Die GRÜNEN sehen es als wichtige Aufgabe der Qualitätsentwicklung der Kindertagesstätten, dass sie zu inklusiven Einrichtungen weiterentwickelt werden. „Die Kitas brauchen mehr Unterstützung, damit sie positiv und individuell fördernd mit allen Kindern umgehen können“, so die stellvertretende Vorsitzende der Grünen Fraktion, Renate Rastätter. „Zur Bandbreite der Vielfalt von Kindern gehören auch Kinder mit festgestelltem sonderpädagogischem Förderbedarf, Kinder mit herausfordernden Verhaltensweisen sowie Kinder mit sozial-emotionalem Förderbedarf. Wir setzen uns dafür ein, dass die Stadtverwaltung im Rahmen eines Modellprojekts ein Konzept erarbeitet, damit auch diese Kinder in ihrem stadtteileigenen Kindergarten bleiben können, gut gefördert werden und ihre Familien eine besondere Unterstützung erhalten.“

Die GRÜNEN verweisen darauf, dass dazu bereits ein erstes Pilot-Projekt in Karlsruhe von der Karlsruher Vereinigung zur Hilfe für psychisch kranke Kinder und Jugendliche e. V. initiiert und ein Jahr im Katholischen Kindergarten St. Pius erprobt wurde. Sie orientieren sich bei ihrer Forderung für die Einrichtung eines Modellprojekts an den positiven Erfahrungen, Erkenntnissen sowie Empfehlungen dieses Pilot-Projekts.

„Bundesweit wird geschätzt, dass 15 % aller Kinder in den Kindertagesstätten vielfältige Problemstellungen in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung aufweisen“, verdeutlicht Stadträtin Verena Anlauf, Fachsprecherin für Familien, den hohen Stellenwert des Handlungsbedarfs. Diese Quote sei 2016 auch für Karlsruhe durch eine Umfrage der Sozial- und Jugendbehörde und der Karlsruher Vereinigung für psychisch kranke Kinder und Jugendliche bestätigt worden. „Aus dem fehlenden Fördersystem resultiert eine sehr belastende Situation für die betroffenen Kinder, ihre Eltern, die Erzieher*innen sowie die anderen Kinder der Einrichtung“, so die beiden Stadträtinnen. „Es entstehen Notsituationen, die dazu führen, dass einzelne betroffene Kinder die Einrichtung verlassen müssen.“

Für die GRÜNEN hat der Abschlussbericht des Pilot-Projekts in eindrucksvoller Weise die Stärkung der Inklusionskraft der Kita bestätigt. „Am wirkungsvollsten für den großen Erfolg des Projekts war die Erweiterung des pädagogischen Teams durch eine zusätzliche Heilpädagogin“, so Rastätter und Anlauf.

Die GRÜNEN fordern deshalb, dass die Erkenntnisse und Empfehlungen aus diesem Pilot-Projekt bei der anstehenden Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes berücksichtigt werden. Sie wollen erreichen, dass ab dem Kitajahr 2019/20 schrittweise die Zusammensetzung der pädagogischen Teams durch einE HeilpädagogIn oder vergleichbar qualifizierte Fachkraft verstärkt wird.

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