Zweite Rheinbrücke: GRÜNE gegen vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen

Solange nicht klar ist, ob die zweite Rheinbrücke gebaut wird, soll nach Meinung der Grünen Fraktion die Stadt Karlsruhe auf eigenen Grundstücken größere Ausgleichsmaßnahmen für diesen Bau verweigern. Das fordern die Grünen in einem Antrag für die nächste Gemeinderatssitzung.

Die Grünen bekräftigen, dass eine zweite Auto-Rheinbrücke für den Fernverkehr nicht notwendig sei. „Eine zweite Auto-Rheinbrücke würde die Verkehrsbelastung von Karlsruhe noch einmal deutlich erhöhen“, führt Johannes Honné, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion aus. „Stattdessen brauchen wir für das Erreichen der Klima-Ziele deutlich weniger Autos und einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr.“

Aktuell laufen Klagen der Stadt Karlsruhe und der Naturschutzverbände gegen die Baumaßnahme. Diese Klagen haben keine aufschiebende Wirkung und so dürften Ausgleichsmaßnahmen für den Eingriff in die Natur, die lange vor dem Baubeginn vorgeschrieben sind, bereits jetzt ergriffen werden. „Wir wollen sehr wohl die Naturschutzmaßnahmen realisieren, die in diesem Zusammenhang geplant sind, wie etwa die Renaturierung der Alb“, erklärt Renate Rastätter, Sprecherin für Naturschutz. Aber das dürfe nicht dazu führen, dass die zweite Rheinbrücke für den Auto- und Lkw-Verkehr dadurch früher gebaut werden kann. „Damit wäre die Chance vertan, die Brücke zu verhindern und nachhaltige, klimafreundliche Verkehrslösungen zu entwickeln“, zeigt sich Johannes Honné besorgt.

Die Grünen sind zuversichtlich, dass die Bundesregierung angesichts der Klimakrise künftig statt dem Bau neuer Straßen-Brücken eine Verlagerung des Verkehrs von Auto und Lkw auf die Eisenbahn vorantreiben wird. Für die Grünen steht fest, dass die Bewältigung der ökologischen Katastrophe nur mit einer Verkehrswende hin zur klimafreundlichen Mobilität gelingen kann.

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