Wohnungen für Mitarbeiter*innen des Klinikums

Antrag zur öffentlichen Vorberatung im Fachausschuss:

Die Stadt entwickelt ein Konzept, um in erster Linie Pfleger*innen, aber auch anderen Beschäftigten des Städtischen Klinikums Karlsruhe (SKK), und ihren Familien Wohnungen anbieten zu können

In die Überlegungen wird als Möglichkeiten einbezogen:

  1. Die Stadt sucht ein Grundstück, mit dem Ziel der Errichtung von Wohnungen für Pfleger*innen und ihre Familien.
  2. Die Stadt vermittelt Belegungsrechte oder kauft Wohnungen für Beschäftigte des Klinikums.
  3. Klinikum und Volkswohnung ermitteln in Kooperation den Bedarf für Wohnungen für Pflegekräfte. Die Volkswohnung stellt dar, in welchen Bauvorhaben in Zukunft Wohnungen für Pflegekräfte „reserviert“ werden könnten.
Begründung/Sachverhalt

Das Hauptaugenmerk muss in Bezug auf die Kliniken deutschlandweit und auch in Karlsruhe auf die Gewinnung von Pflegepersonal gelegt werden. Schon jetzt ist das Pflegepersonal stark unterbesetzt. Zusätzlich wird sich die Situation durch den demographischen Wandel deutlich zuspitzen, da in den nächsten Jahren ein bedeutender  Teil des Pflegepersonals in Rente gehen wird.

Das Städtische Klinikum Karlsruhe (SKK) muss durch den Personalmangel schon jetzt die Bettenzahl reduzieren, was zu einer schlechteren Versorgung in Karlsruhe führt. Außerdem verzeichnet das Klinikum durch die Betten- und sogar Stationenschließungen einen eklatanten Ausfall an Einnahmen. Bedingt durch die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) und den jetzt schon vorhandenen Personalmangel mussten Stationen geschlossen werden, die zu Ausfällen von Einnahmen in Höhe von rund 10 Millionen Euro allein in 2021 führten.

Zur Personalgewinnung und Personalhaltung sind bundes- und landespolitische Maßnahmen relevant. Auch das SKK unternimmt seit Jahren verschiedene Maßnahmen zur Gewinnung von Pflegepersonal. Dazu gehören z.B. die Planung einer weiteren Kita direkt beim Klinikum, eine neue freundliche Kantine, erhebliche Mittel für die Ausbildung von Pflegekräften und das Anwerben von Pflegekräften aus außereuropäischen Ländern.

Es ist äußerst schwierig, eine bezahlbare Wohnung – insbesondere für Familien – zu finden. Diese Tatsache wirkt sich ebenfalls in relevantem Umfang auf die Bewerber*innenanzahl aus. Insbesondere Schichtarbeitenden fällt es nicht leicht, Familie und Beruf „unter einen Hut“ zu bringen. Ist der Weg zum Klinikum dann noch weit, weil man nur eine Wohnung in der tieferen Pfalz findet, könnte das Angebot einer nahen Wohnung ein entscheidender Vorteil sein. Auch andere Kommunen bieten deshalb Wohnungen für Krankenhauspersonal an; ein Wettbewerbsnachteil, den wir ausgleichen sollten.

Das Klinikum bietet derzeit nur Appartements für Pflegeschüler*innen und Einzelpersonen an, nicht jedoch für Familien oder Paare. Bei der Suche eines Grundstücks sind eine geringe Entfernung bzw. eine gute ÖPNV-Anbindung zum SKK wichtig. Belegungsrechte wären etwa im Bauvorhaben Zukunft Nord oder im geplanten Wohn- und Businesscarrée in der Hertzstraße hilfreich.

Unterzeichnet von:

Verena Anlauf, Aljoscha Löffler, Niko Riebel, Christine Großmann,
Michael Borner, Jorinda Fahringer, Dr. Iris Sardarabady, Johannes Honné

Der Antrag wurde am 22. März im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit behandelt.
Die Volkswohnung zeigte sich offen für eine Kooperation mit dem Städtischen Klinikum, um neuen Wohnraum für Mitarbeiter*innen zu schaffen.
Wir werden das Thema weiter verfolgen

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