Dach- und Fassadenbegrünungen haben einen hohen Stellenwert für das Stadtklima. „Sie tragen zur Wärmereduzierung in heißen Sommern bei, filtern Schadstoffe aus der Luft und stärken die Biodiversität, da sie wertvolle Futterquellen für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge sind“, so Stadträtin Renate Rastätter, naturschutzpolitische Sprecherin der Fraktion. „Wir wollen deshalb mit einem Antrag erreichen, dass vorgeschriebene Dachbegrünung konsequent umgesetzt wird und weitere Flächen für Dach- und Fassadenbegrünung gewonnen werden.“
Die Grünen verweisen auf Mitteilungen von Anwohner*innen, dass die Vorgaben zur Dachbegrünung in den Bebauungsplänen nicht immer eingehalten sondern gelegentlich auch Stein- und Schotterflächen auf Dächern angelegt würden. „Da Dachbegrünungen auch als Ausgleichsflächen in den Bebauungsplänen berücksichtigt werden, sehen wir hier einen Handlungsbedarf für die Stadtverwaltung“, betont Stadtrat Johannes Honné, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN. „Denn nur, wenn alle Häuser die erforderliche Begrünung haben, kann der gewollte Effekt eintreten. Die Stadtverwaltung soll deshalb sicherstellen, dass die vorgeschriebenen Dachbegrünungen tatsächlich realisiert werden und erhalten bleiben.“
Ein zusätzlicher Mehrwert für Klimaschutz und nachhaltige Energienutzung könne zudem erreicht werden, wenn Fassadenbegrünung auf der Südseite und eine Dachbegrünung kombiniert mit einer Solaranlage auf geeigneten Flächen umgesetzt werden. Die Stadtverwaltung soll bei neuen Bebauungsplänen prüfen, inwiefern dies zu-künftig vorgegeben werden kann.
Die Grünen wollen außerdem erreichen, dass die Stadtverwaltung weitere Bürger*innen für Dach- und Fassadenbegrünung gewinnt. Karlsruhe habe mit dem Förderprogramm zur Begrünung von Höfen, Dächern und Fassaden bereits 1982 eine bundes- und landesweite Vorreiterrolle für mehr Stadtgrün übernommen. Damit könne die Begrünung von Höfen sowie Dach und Fassaden bis zu einer Förderobergrenze von 4.000 € pro Anwesen gefördert werden. Allerdings sei diese Förderung bisher auf die Innenstadt, Mühlburg, Oststadt, Südstadt, Südweststadt und dem Ortskern von Durlach begrenzt. „Wir halten es für zielführend, das Programm auf weitere Stadtgebiete auszudehnen“, so Rastätter und Honné. „Denn durch den Klimawandel nehmen auch außerhalb der innerstädtischen Quartiere die sommerlichen Hitzetage zu.“
Die GRÜNEN gehen davon aus, dass Multiplikator*innen aus dem Umwelt- und Naturschutzbereich und Interessierte in den Stadtteilen gewonnen werden können, um die Bewohner*innen für die positiven Effekte durch Dach- und Fassadenbegrünung zu sensibilisieren.
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