Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion vor Ort in der Karlsruher Weststadt: Kaiserallee, Gutenbergplatz, Sophienstraße: Ideen, Menschen, Fahrräder und Autos im öffentlichen Raum

Am Mittwoch, dem 10. April, trafen sich ein gutes Dutzend Bürger*innen mit Mitgliedern der GRÜNE Gemeinderatsfraktion in der Weststadt. Ziel war, sich bei einem Stadteilspaziergang zu aktuellen Themen eines jungen alten Stadtteils auszutauschen.

Treffpunkt waren die früheren Kasernengebäude nördlich der Kaiserallee, wo heute mit Volkshochschule, Verwaltungsakademie und Internationalem Begegnungszentrum mehrere Bildungs- und Begegnungseinrichtungen angesiedelt sind. Mit dem geplanten Umzug des Badischen Konservatoriums in die ehemalige Dragonerkaserne wird der Fuß- und Radverkehr dorthin weiter wachsen. Wünschenswert ist hier eine deutlichere Markierung der Fahrradstraße und eine neue Querungsmöglichkeit über Kaiserallee und Straßenbahngleise. Der barrierefreie Ausbau der Haltestelle Yorckstraße im kommenden Jahr bietet hierfür eine gute Gelegenheit.

 Die Anliegerstraße auf der Südseite der Kaiserallee ist ein Beispiel, wie Autoverkehr mit maximal Tempo 30, Radfahrer*innen und Fußgänger*innen sich unter gegenseitiger Rücksichtnahme den öffentlichen Raum teilen können.

Am Gutenbergplatz ging es um das Thema Parken: Der Platz wird in großen Teilen – außer zu den Marktzeiten – zum Abstellen von Fahrzeugen genutzt. Auch Flächen am Rand des Platzes, die eigentlich den Fußgänger*innen vorbehalten sind, werden zugeparkt, weil die dortigen Poller seit geraumer Zeit nicht mehr aufgestellt werden. Hier will sich die Fraktion dafür einsetzen, dass der Kompromiss, der gefunden wurde, von der Stadtverwaltung auch durchgesetzt und von allen Seiten eingehalten wird. Tim Wirth, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion und selbst Bewohner der Weststadt ergänzt: „Es gibt auf dem Gutenbergplatz viel zu wenige Ständer, wo Fahrräder – an Markttagen auch mit zahlreichen Anhängern – sicher abgestellt und angeschlossen werden können. Diese könnten an der einen oder anderen Stelle als Zusatzeffekt auch ein Abstellen von Autos an unerlaubten Plätzen schlicht verhindern.“

Zwischen Bürger*innen und GRÜNEN Fraktionsmitgliedern ergaben sich viele Gespräche zur Aufteilung des Straßenraumes: Vor allem an den Stellen, wo es Außenbewirtungen gibt, sind die Gehwege sehr schmal. Lösungen wären einseitige Schrägparker statt beidseitigem Parken längs der Nelkenstraße – und immer wieder fiel auch der Hinweis auf Carsharing bzw., dass zwischen Wohnung und kostenlosem Parkplatz längere Wege in Kauf zu nehmen sind. Verena Anlauf, Stadträtin aus Mühlburg ergänzt: „Kostenpflichtige Quartiersgaragen wurden in der Vergangenheit wenig angenommen; möglicherweise wird sich dies mit den Tiefgaragenplätzen in Neubauten zukünftig ändern.“

An der Uhlandstraße wurde von Anwohner*innen kritisiert, dass die neuen LED-Beleuchtungen so nah an den Häusern befestigt wurden, dass sie nicht den gesamten Straßenraum ausleuchten. Hier werden die GRÜNEN bei den Stadtwerken noch einmal nach einer anderen Anbringung fragen. Auch die geplante Nachverdichtung im Carrée zwischen Sophien-, Schiller-, Körner- und Weinbrennerstraße wurde angesprochen: Anwohner*innen wünschen sich, dass sie ihre Fragen und Bedenken anbringen können. Grundsätzlich bestand Einhelligkeit darüber, dass es nötig ist, neue günstige Wohnungen zu bauen – und dass dies eher im erschlossenen Innenbereich als „auf der grünen Wiese“ erfolgen sollte.

Johannes Honné und Zoe Mayer fassen zusammen: „Für uns Stadträt*innen war der Stadtteilspaziergang in der Weststadt eine gute Gelegenheit, mit Bürger*innen ins Gespräch zu kommen, Anregungen mitzunehmen und über unsere bisherige Arbeit und zukünftige Vorhaben zu berichten.“

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