Präventive Hausbesuche bei 75-Jährigen Grüne Gemeinderatsfraktion beantragt Pilotprojekt für Karlsruhe

Senior*innen soll die Chance eröffnet werden, ihr Leben möglichst lange aktiv und selbstbestimmt zu gestalten. Eine Pflegebedürftigkeit soll verhindert oder zumindest hinausgezögert werden. Um den dafür eventuell notwendigen Beratungs- und Unterstützungsbedarf festzustellen und zu erfüllen, sollen alle Karlsruher Senior*innen – wenn sie es wünschen – umfassend über bestehende Angebote informiert werden, die diesem Ziel dienen.

Daher haben die GRÜNEN einen Antrag für die Gemeinderatssitzung am 21. Januar gestellt, ein Pilotprojekt „Präventive Hausbesuche bei 75-Jährigen“ in einem Stadtteil zu entwickeln. Dieses Angebot gibt es in Städten wie Ulm und Stuttgart bereits: 75-jährige Seniorinnen und Senioren bekommen zum Geburtstag einen Brief vom Oberbürgermeister, in dem ihnen ein Beratungstermin von der Stadt vorgeschlagen wird.

„Dieser Termin ist ein freiwilliges Angebot. Themen wie Wohnsituation, Hilfen im Haushalt, die Erhaltung der eigenen Gesundheit und Fitness, soziale Einbindung, Mobilität oder Finanzielles können besprochen und passgenaue Hilfen von den Berater*innen vermittelt werden“, so Verena Anlauf, Sprecherin für Senior*innenpolitik der GRÜNEN.

Michael Borner, GRÜNER Sprecher für Pflegepolitik ergänzt: „Die Stadt muss sich stärker um die Versorgung der Älteren kümmern. Durch solche Besuche kann Vertrauen in die Hilfsangebote vor Ort aufgebaut werden und die Senior*innen werden aktiviert, ihre jetzige und zukünftige Situation selbstbestimmt zu gestalten.“

Der Gemeinderat stimmte am 23.03.21 einem Konzept zur Umsetzung zu, dass die Verwaltung erarbeitet hat. In zwei Stadtteilen soll  im Verlauf von 1,5 Jahren herausgefunden werden, wieviele Senior*innen dieses Angebot annehmen und welche Erfahrungen mit den Beratungen gemacht werden.
Wir sind uns sicher: Eine frühzeitige Beratung über bestehende Angebote für diejenigen, die dies wünschen, trägt dazu bei, dass Menschen länger in ihrer häuslichen Umgebung bleiben können – und entlastet dadurch stationäre Einrichtungen.

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