Stationäre Pflegeplätze für Senior*innen – aktuell und in Zukunft

Fraktion GRÜNE beantragt Bericht im Fachausschuss

Die Grünen-Fraktion hat einen Bericht mit aktuellen Zahlen sowie einer Prognose für den zukünftigen Bedarf an Pflegeheimplätzen beantragt. Darüber hinaus soll die Verwaltung darstellen, wie der Ausbau von Pflegeheimplätzen aktiv von der Stadt unterstützt werden kann.

Der letzte städtische Bericht „Bedarfsentwicklung in der stadtteilbezogenen Versorgung Pflegebedürftiger“ wurde Anfang 2019 veröffentlicht und bezieht sich auf Zahlen von Ende 2018.

„Die Situation in den Pflegeheimen hat sich seit 2018 wesentlich verändert. Künftig müssen Einzelzimmer für Pflegebedürftige angeboten werden, wodurch sich in manchen Heimen das Bettenangebot verringerte. Gleichzeitig ist zu erwarten, dass der Bedarf an stationären Pflegeplätzen entsprechend der demographischen Entwicklung deutlich und beschleunigt steigt. Zusätzlich wurde das Modell der ambulanten Betreuung durch sogenannte 24-Stunden-Betreuungskräfte durch ein Gerichtsurteil in Frage gestellt“, so Verena Anlauf, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik. „Diese Veränderungen machen es dringend nötig, eine Fortschreibung des damaligen Berichtes – zumindest in Kurzform – zu erstellen.“

„Wenn pflegebedürftige Patient*innen nicht aus dem Krankenhaus entlassen werden, da die nötigen Heimplätze fehlen, kann dies dazu führen, dass andere Patient*innen nicht aufgenommen werden können“, ergänzt Michael Borner, Sprecher für Sozialpolitik. „Fehlende stationäre Pflegeplätze bewirken außerdem, dass Angehörige ihre Arbeitszeit reduzieren oder den Arbeitsplatz aufgeben, um die Pflegebedürftigen zu versorgen. Diese Menschen – meist sind es Frauen – fehlen dem Arbeitsmarkt und verstärken den bestehenden Fachkräftemangel.“

 „Wir wollen, dass pflegebedürftige Senior*innen in Karlsruhe stationär gut versorgt werden. Wir halten dies, wie schon bei unserem Antrag aus dem Jahr 2018 betont, hauptsächlich für eine bundespolitische Aufgabe,  aber auch für ein sozialpolitisches Ziel  der Stadt“, so die grünen Fachsprecher*innen.

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