Die Grünen-Fraktion unterstützt, dass der Umbau der Kaiserstraße im ersten Bauabschnitt wie geplant durchgeführt wird. Dadurch müssen wir leider in Kauf nehmen, dass die Platanen nicht erhalten werden können. Es soll aber mindestens eine weitere Baumart gepflanzt werden. Für die nachfolgenden Bauabschnitte fordern die Grünen zusätzlich so viele Baumstandorte wie möglich.
„Für uns wäre es einfach gewesen, uns der aktuellen Kritik am Umbau der Kaiserstraße anzuschließen. Wir hatten bereits 2015 die gleichen Fragen gestellt und in einem Antrag gefordert, die Platanen zu erhalten“, so Stadtrat Johannes Honné. „Die damaligen Argumente sind im Wesentlichen noch gültig und nach ausführlichen Diskussionen haben wir uns den aktuellen Protesten nicht angeschlossen.“
Die Fraktion zeigt sich von den Gründen der Verwaltung überzeugt. Die maroden Leitungen müssten ausgetauscht werden und durch diese Arbeiten würden die vorhandenen Platanen geschädigt, die zudem durch Krankheiten eine unklare Zukunft haben. Auch die neue Oberfläche könnte nicht hergestellt werden, wenn die Platanen stehen blieben, während die neuen Baumstandorte versetzt liegen.
Die Grüne-Fraktion bewertet den Unterschied zwischen dem aktuellen Zustand und dem geplanten Umbau mit Zürgelbäumen dezidiert: Aus Sicht des globalen Klimaschutzes geht es vor allem darum, wie viel CO2 die Bäume binden. Wenn man das aber mit der Zahl der Bäume im Wald vergleicht, wird klar, dass der Beitrag dieser wenigen Bäume in der Kaiserstraße dafür nicht relevant ist. Die aktuellen Proteste richten sich denn auch vor allem gegen die Verschlechterung des lokalen Kleinklimas auf der Kaiserstraße, also die befürchteten höheren Temperaturen. Doch durch Verdoppelung der Anzahl der Bäume, die zudem klimaresilient sind, handeln wir heute für die Zukunft, wenn Hitze und Trockenheit in den nächsten Jahrzehnten weiter zunehmen. Der anfänglich geringere Schatten könnte durch zugesagte zusätzliche Verschattungselemente wie Sonnensegel zumindest teilweise kompensiert werden. Mit der Zeit werden die neuen Bäume ein vollwertiger Ersatz sein – und die Kaiserstraße wird wieder eine hohe Aufenthaltsqualität bieten.
„Die Planung in der aktuellen Form ist in einem aufwändigen Prozess über mehrere Jahre entstanden“, ergänzt Stadträtin Christina Bischoff. „Wir schließen uns der Verwaltung an, dass der erste Bauabschnitt im geplanten Zeitraum realisiert werden sollte. Eine komplette Neuplanung würde eine starke zeitlichen Verzögerung verursachen und auch die finanzielle Förderung der Maßnahmen im Rahmen der bestehenden Sanierungsprojekte gefährden.“
Die Grünen fordern in einem Ergänzungsantrag für die Gemeinderats-Debatte in der kommenden Woche zwei Änderungen für die weiteren Bauabschnitte: Zur Sicherung gegen den Ausfall einer Baumart sollen außer den Zürgelbäumen mindestens eine weitere klimastabile Baumart verwendet werden. Und um einen durchgängigeren Schatten zu erreichen, soll geprüft werden, ob für die weiteren Bauabschnitte mehr Baumstandorte möglich sind.
Der aktuelle Ergänzungsantrag ist zu finden unter https://web4.karlsruhe.de/Gemeinderat/Gruene/2022/12/mehr-baumarten-und-mehr-baeume-in-der-kaiserstrasse/
Eine aktuelle ausführliche Positionierung der Fraktion zu diesen Fragen unter: https://web4.karlsruhe.de/Gemeinderat/Gruene/wp-content/uploads/2022/12/2022-12-FAQ-Gruene-zu-Platanen-Kaiserstrasse.pdf
Verwandte Artikel
Telefonsprechstunde für Bürger*innen, Mittwoch, 24.04.24, 12:00 – 13:00 Uhr
Die Co-Vorsitzende der grünen Gemeinderatsfraktion Jorinda Fahringer steht am kommenden Mittwoch, 24. April 2024 von 12 bis 13 Uhr allen Karlsruher Bürger*innen für einen persönlichen Austausch unter der Telefonnummer 07…
Weiterlesen »
Tempo begrenzen – Sicherheit erhöhen
GRÜNE fordern Tempolimit zwischen Grünwettersbach und Wolfartsweier Die Grüne Gemeinderatsfraktion fordert ein Tempolimit von 70 km/h auf der L623 zwischen Grünwettersbach und Wolfartsweier. „Vor kurzem ereignete sich auf der Strecke…
Weiterlesen »
Gibt es Kunstwerke aus „Lost Art“ in städtischem Besitz?
GRÜNE fragen nach Ergebnissen der Provenienzforschung an der Städtischen Galerie Karlsruhe Die grüne Gemeinderatsfraktion fasst in einer Anfrage nach, wie die Städtische Galerie die Ergebnissen des Abschlussberichtes zur „Provenienzforschung städtischer…
Weiterlesen »