Beitrag für die Stadtzeitung von Zoe Mayer
Der Klimawandel schreitet voran und seine Auswirkungen spüren wir schon heute in Karlsruhe. Wir wissen, dass extreme Wettersituationen in den kommenden Jahren weiter zunehmen werden.
Durch die Lage unserer Stadt im Oberrheingraben werden wir von Hitzesommern wohl stärker betroffen sein als andere deutsche Städte. Auch gegen Hochwasser müssen wir uns schützen.
Mit Unterstützung der Grünen Gemeinderatsfraktion wurde ein konkreter Maßnahmenkatalog zur Klimaanpassung im Gemeinderat beschlossen, um mit neuen Extremwetterlagen besser umzugehen.
Krisenfester Hochwasserschutz
Die aktuelle Hochwasserkatastrophe ist eine große Tragödie. Sie hat uns eindrücklich aufgezeigt, wie gravierend ein Versagen beim Hochwasserschutz sich auswirken kann. Gerade im Hinblick auf sich häufende Hochwasserstände müssen wir darum auch in Karlsruhe handeln. Wir brauchen eine konsequente Berücksichtigung von Starkregenfällen in städtebaulichen Planungsverfahren und eine Optimierung der Wasserableitung.
Insbesondere die Höhenstadtteile sind durch starkes Gefälle besonders betroffen. Die Stadtverwaltung war bereits sehr aktiv im Hochwasserschutz; aber angesichts der neuen Dimensionen der Schadensereignisse muss alles auf den Prüfstand.
Die Sommer werden heißer
Schon heute müssen wir mit Temperaturen von über 35 Grad an vielen aufeinanderfolgenden Tagen umgehen. Besonders die Menschen in der Innenstadt leiden darunter durch den hohen Versiegelungsgrad mit Straßen und Gebäuden. Abende und Nächte sind bis zu sieben Grad wärmer als im Umland.
Die Stadt abkühlen
Beton- und Steinflächen absorbieren Strahlung und heizen sich schnell auf. Im Innenstadtbereich müssen wir darum Flächen entsiegeln und mehr Grünflächen schaffen. Dazu gehören die Förderung von Dach- und Fassadenbegrünung und der Rückbau von Schottergärten zu Grünflächen. Auch mehr Wasserflächen schaffen Verdunstungskälte.
Bei der Planung unserer Stadt müssen wir künftig viel stärker auf heiße Temperaturen reagieren. Dazu müssen stadtklimatische Aspekte in unseren Bebauungsplänen ein zentrales Element sein.
Gesund durch heiße Tage
Extreme Temperaturen wirken sich auf die Gesundheit aus. Gerade ältere Menschen und wenig belastbare Gruppen müssen geschützt werden. Dafür brauchen wir einen Hitzeaktionsplan, kühle und frei zugängliche Räume in der Stadt und Kühlung in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Um Dehydrierung vorzubeugen, setzen wir uns für einen flächendeckenden Ausbau von Trinkwasserspendern in Karlsruhe ein.
Wirkung auf Pflanzen und Tiere
Unser Wald und unsere Stadtbäume leiden unter Hitze und Trockenheit. Wir unterstützen die Klimaanpassung des Waldes durch Erhöhung der Artenvielfalt, natürliche Waldverjüngung und weitgehenden Verzicht auf Holzeinschlag. Die klimabedingte Ausbreitung invasiver Tier- und Pflanzenarten wie die gefährliche Tigermücke und die allergieauslösende Ambrosiastaude wollen wir aktiv verhindern.
Klimaschutz ist Krisenprävention
Um die Auswirkungen des Klimawandels zu beschränken, müssen wir aktiven Klimaschutz betreiben. Denn das Abwenden von Extremwettern muss als Lösung angestrebt werden.
Dafür ist für uns Grüne die konsequente Umsetzung des Karlsruher Klimaschutzkonzepts die zentrale Voraussetzung.
Zoe Mayer, Fraktionsvorsitzende
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